Smart Home

Die Legende vom »Smart Home« – und warum wir noch nicht ganz daran glauben.

Im Future Evolution House beschäftigen wir uns natürlich mit Zukunfts-Technologien: Wir testen neue digitale Geräte. Aber wenn wir den Friedhof unserer stillgelegten Gerätschaften anschauen, werden wir den Verdacht nicht los, dass der Begriff »smart« noch nicht wirklich ausgereift ist.

Wir haben deshalb vier Kriterien entwickelt, mit der wir digitale Haustechnologien bewerten:

  • Praktische Smartness:
    Wie einfach ist eine Technologie zu implementieren und zu bedienen, wie hoch ist der Programmierungs- und Wartungsaufwand?
  • Nutzen-Smartness:
    Bietet die Technik wirklich einen klaren Vorteil? Worin besteht dieser Vorteil, und ist er dauerhaft?
  • Prothese-Effekt:
    Manche Technologien nehmen dem Menschen Tätigkeiten ab, die er für seine Lebensqualität braucht. Ein Kochautomat zum Beispiel würde uns die Freude am Kochen nehmen. Komfortabilität kann negative Effekte haben, indem sie uns menschliche Fähigkeiten abtrainiert.
  • Seelische Designqualität:
    Schönheit, Eleganz, Haptik, Material. Billiges Plastik macht unglücklich!

    Vieles, was heute als »Smart Home Tech« auf den Markt kommt, ist wenig durchdacht, schlecht designt oder schlichtweg überflüssig. Ein Bus-System zur Haussteuerung ist wichtig. Aber muss man jede Funktion über EIN Gerät bedienen? Sprachassistenten verwirren, so haben wir festgestellt, unsere familiäre Kommunikation.

    Einige technische Dinge lieben wir trotzdem – oft gerade, weil sie so einfach sind:

    • Quooker
      Habe immer heißes, kochendes Wasser vorrätig!
      In einem eingekapselten Vakuumbehälter werden 3 Liter Wasser bei 100 Grad vorrätig gehalten – bei praktisch null Wärme- und Energieverlust. Man nutzt nur so viel, wie man braucht, anstatt einen ganzen Wasserkessel aufzuheizen und nur die Hälfte für Tee zu benutzen. Der Wasserkessel wanderte prompt zum Recycling – keine Kalkflecken mehr, kein Warten am Morgen – Zisch!
    • www.quooker.de

    • Stihl-Elektrogeräte für den Garten
      Zwei kraftvolle Lithium-Ionen-Akkus für mindestens vier Geräte: Rasenmäher, Heckenschere, Kantenschneider, Kettensäge. Nicht ganz so kräftig wie ein Benzinmotor, aber dafür kein Gestank, kein Öl, kein CO2, und viel weniger Lärm. Wir mähen mit zwei Akkus, die wir abwechselnd aufladen – unseren ganzen Garten mit 2.000 Quadratmeter!
    • www.stihl.de

    • Priva-Lite
      Glasflächen, die man undurchsichtig machen kann. Eine elektronisch dimmbare Glaswand gibt je nach Bedarf die Durchsicht vom Flur in den Haupt-Wohnbereich frei und signalisiert, ob die soziale Situation „offen” oder eher „geschlossen“ ist.
      www.privalite.com
    • MUD-JEANS:
      Unsere Abo-Jeans der holländischen Marke MUD sind zwar nicht direkt »technologisch«, aber gelungen »sozio-technologisch«. Es sind Bio-Jeans, die nach allen ethischen Kriterien produziert wurden, und die man für ca. 8 Euro pro Monat leasen kann. Es gibt sie in allen Schnitten, und wenn sie abgetragen sind, schickt man sie zum Recycling zurück!
      www.mudjeans.eu